Der Riesenalk
- Kien Löwenburg
- 3. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Der Riesenalk, ein majestätischer Vogel des Nordatlantiks, der in der Literatur als „der Aufrechteste, der Größte“ bewundert wurde, war einst ein Symbol der Küsten Amerikas, Grönlands und Europas. Einst in riesigen Kolonien ansässig, lebte dieser flugunfähige Meeresvogel, der bis zu 85 Zentimeter groß wurde, in rauen, abgeschiedenen Gebieten und teilte seine Brutplätze nur mit der extremen Kälte und dem unaufhörlichen Wind. Mit seinem gedrungenen Körper und den flossenartigen Flügeln war der Riesenalk jedoch ein fantastischer Taucher, der sich mühelos in die Tiefen des Meeres stürzte, um Fische und Krebse zu jagen. Vor mehr als 50.000 Jahren wurde der Riesenalk erstmals von Menschen verzehrt. Erst im 16. Jahrhundert, als europäische Seefahrer und Kolonisatoren auf den Plan traten, begann sein endgültiger Niedergang. Da Riesenalke nur ein Ei pro Brut legen, konnte die enorm steigernde Nachfrage nicht gestillt werden. Auf den Färöern und später in Neufundland wurden die Kolonien systematisch ausgerottet. Im Jahr 1814 wurden die letzten Vögel Grönlands erlegt, und nur eine Kolonie auf einer schwer zugänglichen Insel bei Island blieb bestehen. Doch das vulkanische Terrain machte das Überleben nicht leichter. So kam es, dass dort ein Vulkan ausbrach. Die wenigen paar Tiere die sich retten konnten, flohen auf eine benachbarte Insel. Diese war aber für die Menschen viel besser zugänglich. Ein unerbittliches Jagdfieber entbrannte. Sammler boten horrende Summen für Eier und ausgestopfte Exemplare.


Die letzte Brutstätte des Riesenalks, die Insel Eldey bei Island, war Schauplatz eines dramatischen Finales. Im Jahr 1844 erschlugen Jäger das letzte bekannte Paar Riesenalken und zerstörten das einzige Ei. Diese brutale Tat markierte das Aussterben der Art, und der einst mächtige Vogel wurde endgültig zur tragischen Symbolfigur für das Versagen der Menschheit im Naturschutz. Der Riesenalk ist ein eindringliches Mahnmal für den Verlust der Artenvielfalt und die Folgen menschlichen Eingriffs in die Natur. Seine Geschichte wird in Museen, Geschichten und Mahnmalen weitergegeben und dient als Aufruf, die verbleibenden Wunder unserer Welt zu schützen.
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Spannender Artikel! Gibt es denn noch lebende "Verwandte" des Riesenalks?